DIE PFARRKIRCHE VON BRUCK
DIE GESCHICHTE
1200
vermuten die Geschichtsschreiber bereits ein kleines Gotteshaus in der Nähe der Brücke über die Salzach.
1486
fand die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Bruck, in einem Ablassbrief des Bischofs Georg von Chiemsee statt, wo sie als Filialkirche von Zell am See bezeichnet wird. Die Tatsache, dass die erste Patronin der Kirche zu Bruck, die heilige Katharina von Alexandria war, lässt auf eine Kirche schließen, die schon lange Zeit bestand. Im Turm dieser Kirche befand sich eine Zügenglocke, also eine Sterbeglocke, aus dem Jahr 1407.
Nach einer alten Überlieferung soll im 15.Jahrhundert an einem Wintertag, die Muttergottesstatue, die am Hochaltar der Brucker Pfarrkirche ihren Platz gefunden hat, auf einer Eisscholle auf der Salzach herab gekommen sein und unterhalb der Brucker Salzachbrücke strandete. Die Gottesmutter wurde daher die neue Patronin des Brucker Gotteshauses.
1522
wurde die feste Anstellung eines Kaplans in einem Vertrag zwischen dem Pfarrer von Zell am See und der Christengemeinde Bruck festgehalten.
Der Kaplan hatten in den Zeller Filialkirchen Bruck, Fusch, St.Georgen, St.Wolfgang, das war die Kapelle zu Bad Fusch, und Saalbach die Gottesdienste, Begräbnisse und seelsorgliche Verrichtungen zu besorgen. Ein Kooperator, der von Zell über das Moor nach Bruck geritten kam, wurde von der Bevölkerung als der „Übermooser“ bezeichnet.
1571
wurde der erste Friedhof in Bruck, rund um die Kirche, errichtet.
1574
wird die Einrichtung eines eigenen Vikariat Bruck urkundlich bestätigt. Jedoch waren die Kreuztrachten, die Gemeinden, verpflichtet, weiterhin Bittgänge der ganzen Gemeinde in die Pfarrkirche Zell durchzuführen. Auch waren Gebühren an die Mutterkirche abzuführen.
1709
musste die Kirche neu geweiht werden, weil zwei Frauen aus Eifersucht in der Kirche in eine arge Schlägerei geraten waren, und dadurch das Gotteshaus entweiht wurde.
1758
montiert der Uhrmacher Niclas Höller die Turmuhr.
1801
besetzten die Franzosen Bruck. Die Kirche Bruck musste alles irgendwie entbehrliche Silbergerät, kriegsbedient an die Besatzer abliefern, die die kostbaren Gefäße einschmolzen.
1867
beim Dorfbrand in Bruck, sind die Kirche, der Pfarrhof und das Mesnerhaus vernichtet worden. Nur der unter Teil des 40m hohen Turmes ist stehen geblieben. Auch die Zügenglocke, welche die Jahreszahl 1407 trug, schmolz dabei.
Die neue Pfarrkirche von Bruck, ist dann in neugotischem Stil als dreischiffiges Gotteshaus, mit einer Länge von 36m und einer Breite von 18m errichtet worden, dessen Außeneindruck durch die Steinsichtigkeit des Hauptbaues und diverser Anbauten geprägt wird. Die mauern bestehen aus Serpentinschiefer, Tuffstein und Granit. An den Hauptbau sind die Sakristei und eine Paramentenkammer, ein Ablageraum für kirchliche Gegenstände, angebaut. Beim Kircheneubau wurde der Turm um eine Etage mit den Schallöffnungen erhöht, und erhielt dadurch eine Höhe von 48m. Für den Neubau, wurde durch Vermittlung der Fischhorn-Besitzerfamilie Löwenstein, der Dombaumeister Friedrich Schmidt aus Wien gewonnen, der die Pläne zum Wiederaufbau unentgeltlich zeichnete. Zur Aufbringung der Wiederaufbaugeldmittel gab es in vielen Salzburger Pfarren, Sammlungen zugunsten der Brucker Pfarrkirche.
1869
konnte die Brucker Schuljugend das neue Turmkreuz auf die Spitze des Pfarrkirchenturmes aufziehen. Im Turmknauf ist eine Urkunde in lateinischer Sprache und verschiedene Daten der damaligen Zeit eingeschlossen. Eine Ergänzung von Urkunde und Geld erfolgte bei einer Kreuzrenovierung im Jahre 1954.
1890
erhielt die Pfarrkirche vom Orgelbauer Mauracher aus Salzburg ein neues Kircheninstrument, welches 1911 und 1968 und 1990 renoviert wurde. Eine Generalsanierung dieser Orgel erfolgte im Jahre 2005.
1916
Mitten im 1.Weltkrieg wurden zwei Glocken vom Turm genommen und zur Kriegsmaterialerzeugung verwendet.
1923 – 1985
1923 war eine festliche Glockenweihe, als zwei neue Glocken auf den Turm der Pfarrkirche aufgezogen wurden und das das erste Mal geläutet wurden.
1942 kamen alle Glocken vom Turm und dienten nach dem Willen der NSDAP zur Herstellung von Vernichtungsmaterial. Diesmal kam die Glocke der Klosterkirche Hundsdorf als Ersatz auf den Turm, damit überhaupt eine Glocke den Gefallenen den letzten Gruß der Heimat überbringen konnte.
1950 konnten die drei aus Bronze von der Glockengießerei Oberascher aus Salzburg gegossenen Glocken geweiht und auf den Turm aufgezogen werden. Dies war nur durch großzügige Spenden der Bevölkerung möglich.
1953 war eine Kirchenrenovierung, die auch den Altarbereich umfasste. Das gotische Gnadenbild „Maria auf dem Eis“ fand wieder am Hochaltar seinen Platz.
1967 spendete ein einheimischer Schnitzer der Pfarrkirche Bruck eine alpenländische Weihnachtskrippe.
1969 kam gemäß den Beschlüssen des 2.vatikanischen Konzils, ein Volksaltar zur Aufstellung.
In diesem Jahr bekam die Kirche eine ölgefeuerte Umluft-Heizanlage.
1985 erfolgte die Neu-Eindeckung des Kirchturmes. Auch eine weitere Renovierung des Turmkreuzes mit einer neuerlichen Ergänzung der Urkunden erfolgte.
1999
erfolgte eine gründliche Renovierung des Innenraumes der Kirche, und der ist nun mit seinen Ausmalungen und der gesamten Ausstattung ein unverfälschtes Zeugnis der Neugotik.
2010
erhielt die Pfarrkirche Bruck zwei neue Glocken, welche aus Bronze, bei einer Firma in Passau gegossen wurden. Wegen Materialermüdung der alten Stahlglocken aus dem Jahr 1950 wurde diese Neuanschaffung notwendig. Die beiden kleineren Glocken tun bis heute ihren Dienst. Zugleich wurde ein neuer Glockenstuhl errichtet.