HEUBERG

1075 

In den ersten Jahrhunderten nach der Christianisierung war es üblich, dass vermögende Familien, Klöster gründeten sowie mit Grundbesitz ausstatteten.

Das Geschlecht der Grafen von Sulzbach, hatte in Niederhaim, dem heutigen St.Georgen, Besitzungen. Die Ehefrau des Grafen von Sulzbach, war recht fromm und stiftete im Raum Berchtesgaden ein Kloster, was später zum Chorherrenstift Berchtesgaden mit einem großen Grundbesitz wurde. Auch in Niederhaim zählte ein Landgut dazu.

Damit beginnt die Geschichte von Hayberch, dem späteren Heuberg, als Sitz eines Berchtesgadischen, weltlichen Probstes, der hier die gesamten pinzgauischen Besitzungen Berchtesgadens zu verwalten hatte. Damit begann aber auch eine Tätigkeit, die volle
700 Jahre dauern sollte.


1449 

wird die Ortsbezeichnung „Hayberch“ in einer Urkunde im Streit zwischen dem erzbischöflichen Pfleger von Taxenbach und dem berchtesgadischen Amtmann zu Niederhaim erwähnt.


1500 

wird Heuberg wieder erwähnt, wobei allerdings der Amtmann schon eine wesentlich stärkere Macht und Einfluss hatte und sich als Urbarpropst bezeichnete und seinen Amtssitz vom Dorf Niederhaim auf Hayberch verlegte. Der genaue Zeitpunkt ist aber unbekannt.

Um diese Zeit wird Georg Stöckl, mit dem Namenszusatz zu Schwarzbeck, der aus der bayrischen Ramsau stammte zum Urbarpropst auf Hayberch berufen. Er war ein wohlhabender Urbarpropst und ein großer Gönner der Pfarrkirche St.Georgen.

Nach 1520 wird Stöckl nicht mehr urkundlich erwähnt, muss aber um 1534 noch gelebt haben, da zwei Glocken der Pfarrkirche St.Georgen sein Wappen und die Jahreszahl 1534 tragen. Da die Ehe Stöckls kinderlos war, bestimmte er, dass zwei Söhne seines verstorbenen Bruders als Haupterben.


1669 

verwüstete ein Brand den Amtshof. Nach den Instandsetzungsausgaben sind aber nur das Dach und  Holzkonstruktionen zerstört worden, daraus ist abzuleiten, dass das heutige Schloss Heuberg im Grundriss der von Urbarpropst Georg Stöckl erbaute Amtshof ist.


Beim Wiederaufbau ist die Hauskapelle neu gestaltet und mit einem neuen Altar des Mittersiller Tischlers Urban Rainer ausgestattet worden. Nach der Epoche Stöckl trat wieder Ruhe auf Heuberg ein


1675 

kaufte Andreas Kronbichler den Stöckl’schen Besitz. Er und seine Nachfolger hatten für Heuberg wenig Interesse und ließen das Schloss verwahrlosen.


1803 

fiel der Besitz des Stiftes Berchtesgaden in die Sekularisation, also in die Verstaatlichung des Klosterbesitzes. Bis zu diesem Zeitpunkt hingen das Schloss und Gut Heuberg und das Stift Berchtesgaden über Jahrhunderte zusammen.


1811 

musste das Schloss recht bittere und wechselvolle Stationen mitmachen. In  diesem Jahr entschloss sich die Bayrische Staatsregierung in München, verschiedenes ehemaliges Berchtesgadisches Stiftsvermögen zu verkaufen.
Der erste private Eigentümer wurde Freiherr Carl Ehrenbert von Moll, ein bayrischer Staatsmann.


1816 

hatte Freiherr von Moll kein Interesse mehr an Heuberg. Dazu wurde Salzburg österreichisch, so verkaufte er den ganzen Besitz an die bäuerliche Familie Lackner. Danach wechselten die Besitzer in kurzen Zeitabständen.


1900 

brannte das Schloss wieder ab. Im Zuge des Wiederaufbaues erhielt es eine einfache, äußere Gestalt, die Grundmauern blieben erhalten.


1904 

erwarb Schloss und Gut Heuberg, Adolf Studerl, der durch seine Gattin auch Mitgesellschafter beim Sägewerk Hermann&Müller in Bruck war.


1918 

kaufte die Familie Scherer das Schloss mit dem Gut.


1969 

erwarb Ferdinand Porsche, der Enkel des erfolgreichen Autokonstrukteurs Prof.Ing.Porsche das Schloss mit den gesamten Liegenschaften.

Mit hohem Geldeinsatz und großer Achtung vor der Vergangenheit erfuhr das Schloss eine aufwändige Renovierung und Erweiterung.

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